„Mich beschäftigen Gegensätze und Kontraste, weil
dadurch Gefühle und Stimmungen noch intensiver werden.“
(Efrat Alony)
Alles in Bewegung
Für die Sängerin, Texterin, Komponistin und Bandleaderin
Efrat Alony ist längst jede Schublade zu klein: Grenzgänge
und Gratwanderungen sind es, mit denen Alony sich von der
Masse der Jazzsängerinnen abhebt. „Ich liebe Herausforderungen“,
erklärt sie, „um daraus zu lernen und an meine
Grenzen zu kommen. Denn Grenzen sind nicht starr und fest,
sondern verschiebbar.“ Als Musikerin kennt sie keinen musikalischen
Stillstand. Nun lotet sie in einem neuen Projekt, das
schlicht ihren Namen trägt, insbesondere die tiefsten Tiefen
ihrer Stimme aus und bedient zudem alle Tasteninstrumente
und Teile des elektronischen Instrumentariums selbst. Im Trio
mit ihren zwei Mitmusikern Oliver Leicht und Frank Wingold
an Klarinette und Gitarre eröffnen sich so ganz neue experimentelle
Dimensionen.
„Unfrisierbar. Die israelische Sängerin Efrat Alony verwirrt
mit Stimme, Schönheit und Verstand. (…) Ihre Timbre verführt
uns nach Strich und Faden – zum Zuhören.“ (Tom R.
Schulz, Die Zeit 2006)
Dabei ist Efrat Alonys Musik so vielschichtig wie ihre
Biografie, die sie durch verschiedenste Länder führte, das
Weggehen von der Heimat und das Zurückkehren durch die
Sprache, das Hebräische, beinhaltet: Alony wurde als Tochter
irakischer Einwanderer in Haifa geboren, wuchs in Israel auf.
Dort begann sie ihr Studium in Komposition und Gesang, das
sie später in den USA, am Berklee College of Music in Boston,
fortsetzte und in Berlin, an der „Hochschule für Musik Hanns
Eisler“, abschloss. Im Jahr 2009 wurde Efrat Alony als
Professorin für Jazzgesang an die Hochschule der Künste in
Bern berufen. Ein solcher Lebensweg beeinflusst die
Persönlichkeit – und damit selbstverständlich auch die Musik
und den Ausdruck des Gesangs, der ja stets als Spiegel der
Seele verstanden werden muss.
Efrat Alony – voc,electronics
Oliver Leicht – Cl,electronics
Frank Wingold – guitar