„Was sich hier ereignet, ist eine Begegnung von klassischer indischer Musik und europäischem Jazz, die weit mehr bedeutet als die so respektvolle Verbeugung, mit der der Sitar-Virtuose Ravi Shankar und der Geiger Yehudi Menuhin ein – damals wichtiges! – Zeichen der Verständigung setzten. Hier werden nicht nur Höflichkeiten ausgetauscht. Es geht ums Lebendige. Die kontemplative, zyklische Welt der Ragas stösst auf die dynamische Welt des Jazz und amalgamiert sich mit ihr … Wir lauschen fasziniert: So kann das Verschmelzen von Kulturen gelingen.“
(Neue Zürcher Zeitung)
Im Jahr 2013 schickte die Kunststiftung NRW den musikalischen Globetrotter Jarry Singla mit einem Residenzstipendium für sechs Monate in die Zwölf-Millionen-Metropole Mumbai.
Beflügelt durch diese außergewöhnliche Chance suchte Singla intensiv nach gleichgesinnten musikalischen Partnern und traf mit dem jungen Pratik Shrivastav auf einen der kreativsten Musiker seines zweiten Heimatlandes. Dessen Spiel auf der Langhalslaute Sarod faszinierte den Klavierindividualisten von Beginn an. Inspiriert durch die kunstvollen Glissandi und den tiefen, introspektiven Klang der Sarod entstanden Kompositionen, die sich einerseits von der hindustanischen Musik und andererseits von europäischem Jazz oder Elementen des barocken Kontrapunkts, bis hin zu den speziellen Oktavaufteilungen des Franzosen Olivier Messiaen beeinflussen ließen.
Präsentiert wurden die Ergebnisse der fruchtbaren Kooperation zunächst mit Jarry Singlas Sextett „The Mumbai Project“ bei Tourneen in Indien und NRW, später dann mit der renommierten HR Bigband.
Nun trifft Pratik Shrivastav auf die Kernbesetzung des „Mumbai Project“: das seit 2009 bestehende, national und international konzertierende Trio „Jarry Singla EASTERN FLOWERS“ mit dem südindischen Multiperkussionisten Ramesh Shotham und dem herausragenden Kontrabassisten Christian Ramond. In seinen Konzerten wird das Quartett neue Kompositionen und besondere Arrangements bestehender Kompositionen von Jarry Singla aufführen.
Vier Musiker mit indischen Wurzeln, die sich auf die Suche nach einer großen globalen Klammer, nach einem Weg an allen Dogmen vorbei, nach einem frischen, feinen und aufregenden Sound machen. Vier Musiker, die sich auf eine Klangreise begeben, dabei in herausfordernde Dialoge treten, sich öffnen und ihre gemeinsame musikalische Sprache erweitern. Vier Musiker, die Okzident und Orient, weltliche und spirituelle Ausrichtung, instrumentalen Furor und meditativen Sog miteinander verschmelzen. Vier Musiker, die komponierte und improvisierte Passagen wie lichte Wolken ineinanderfließen lassen:
Contemporary Indo-European Music.
Jarry Singla: Klavier, indisches Harmonium, Kompositionen, Arrangements
Pratik Shrivastav: Sarod
Ramesh Shotham: südindische und westliche Perkussion
Christian Ramond: Kontrabass
Eintritt: 15/10€