Als Opener der Herbst Saison gibt es ein Piano/Kontrabass Duo zu hören.
Die etwas außer Mode gekommene Besetzung gilt als eine besondere Herausforderung für die Musiker. Es gibt jede Menge Platz für Stimmführung und Kontrapunktik, die im Trio oftmals durch das Schlagzeug überschattet wird – dahingegen ist ein besonders hohes Maß an rhythmischer, formaler und melodischer Verantwortung gefragt.
Als Ausgangsmaterial dienen an diesem Abend vorwiegend Standards aber auch einige Eigenkompositionen.
Robert Landfermann
gilt als einer der besten und innovativsten europäischen Jazz-Bassisten seiner Generation. Der WDR-, SWR Jazzpreisträger und Gewinner des „Neuen Deutschen Jazzpreises“ spielte in verschiedensten Formationen auf allen Kontinenten unter anderem mit Weltstars wie John Scofield, Lee Konitz, Yo-Yo Ma, Charlie Mariano, Joachim Kühn, Django Bates, Ralph Towner, Chris Potter, Tomasz Stanko und Barre Philips.
In der europäischen Szene ist er bekannt als herausragender Improvisator, sowohl im traditionellen Jazzumfeld, als auch in der experimentellen Avantgardeszene. Er ist Leiter mehrerer eigener Ensembles und Mitinitiator des Kölner Künstlerkollektivs KLAENG, das jedes Jahr Jazzfestivals und Workshops organisiert und 2014 das Label Klang-records ins Leben gerufen hat.
Seine Veröffentlichung “Night Will Fall“ auf dem Label Pirouet featured Jim Black am Schlagzeug und wurde vom amerikanischen „Downbeat“ Magazin zu den besten Alben in 2016 gezählt. Das zweite Album seines Quintetts „Brief“ erschien im Winter 2018.
Landfermann unterrichtet seit 2011 an der Folkwang-Universität der Künste Essen. Seine Arbeit ist durch Veröffentlichungen auf über 70 Tonträgern bei renommierten Jazzlabels und zahlreichen Radiomitschnitten dokumentiert.
Clemens Orth
Seit es Jazz gibt, verwendet er externe musikalische Einfüsse, um bei den Improvisationen neue Akzente zu setzen und scheinbar entfernte musikalische Punkte miteinander zu verbinden. Spricht man mit dem Pianisten Clemens Orth über seine Arbeit, stellt man schnell fest, dass er diesen horizontalen Aspekt von Musik bevorzugt. Ohne den Innenraum des Jazz zu verlassen, entfaltet seine Melodik eine bunte Welt voller Inspiration und Überraschungen. Orth zeigt sich als Meister einer sehr ausgefeilten harmonischen Sprache, die von klassischem Kontrapunkt bis hin zur Atonalität reicht. Seine Begegnungen mit Musikern aus aller Welt machten ihn zu einem stilistisch sehr versierten und vielseitigen Spieler, der es glanzvoll meistert seinen musikalischen Kosmos in die unterschiedlichsten Kontexte zu transferieren.
Clemens spielte u.a. mit: Obed Calvaire, Nathaniel Townsley, Essiet Essiet, Michael Mossman, Smudo, Peter Herbolzheimer, BroSis, Helge Schneider, Laith Al Deen, Nils Wogram, Perry Robinson, Gunter Hampel, Manfred Schoof, Matthias Bergmann, Frank Gratkovski, Mark Ferber, Ross Pederson, Derek Nievergelt, Ed Schuller, Sam Minaie, etc.
Fotos von Patrick Essex und Peter Tümmers